Hersteller | Volkswagen |
Batterie | 35,8 kWh (31,5 nutzbar) |
Verbrauch (WLTP) | 15,8 kWh/100km |
Reichweite (WLTP) | 231 km |
Preis | 31.900 € |
Lade- leistung | AC 7,4 kW DC 40 kW |
Design
Der Golf ist das meistverkaufte Auto hier in Deutschland.
Viele Menschen mögen das Design des Fahrzeugs und hier ist der e-Golf nur vom geschulten Auge, von seinen Verbrennerbrüdern zu unterscheiden.
Unterscheidungsmerkmale:
1. In der Front befindet sich auf beiden Seiten, ein Tagfahrlicht im „C“
Design. (Dies gibt es auch bei der Plugin-hybrid Variante)
2. Der Kühlergrill ist geschlossen.
3. In der Basisausstattung kommt der e-Golf mit 16 Zoll Leichtlaufreifen auf
einer Aerofelge. Wer eine größere Felge möchte, kann dies natürlich
konfigurieren, muss aber mit Nachteilen, bei der Reichweite rechnen.
4. Es gibt einen e-Golf Schriftzug vorne, seitlich und hinten am Fahrzeug.
5. Einen Auspuff sucht man natürlich vergeblich 🙂
Volkswagen hat sich bei dem Elektrofahrzeug dafür entschieden, keine neue Plattform zu entwickeln, sondern einfach die bewährte Technik zu nutzen und zu einem e-Auto umzubauen.
Im Innenraum ist bis auf ein paar Details (e-Golf Plaketten) identisch mit den Verbrennern. Das Kofferraumvolumen hat die gleiche Größe wie bei der „normalen“ Golf Limousine.
Besonderheiten
Der e-Golf wird mit einem Kaufakku und keiner Mietoption angeboten.
Das bedeutet, dass der Akku dem Fahrzeugbesitzer, ebenfalls gehört.
Es gibt Elektrofahrzeuge, wo zwar das Auto gekauft wird, aber der Akku gemietet wird. (z.B. Renault ZOE)
Zudem ist es bei einem e-Auto wichtig, eine App-Anbindung zu haben.
Dies ist bei VW vorhanden (dies ist nicht bei allen e-Fahrzeugen so).
Folgende Vorteile hat die Nutzung der App/Fernsteuerung:
* Vorklimatisierung des Fahrzeugs (heizen&kühlen).
Damit ist die Zeit des Kratzens im Winter und einsteigen in ein
überhitztes Fahrzeug im Sommer vorbei 🙂
* Steuerung und Überwachung des Ladevorangs.
* Übersicht der noch vorhandenen Reichweite
* Verwalten von Navigationszielen
* Einstellung von Abfahrtszeiten
Das Fahrzeug kann zu einer eingestellten Zeit mit dem Ladevorgang fertig
sein und wenn gewünscht noch klimatisiert.
https://www.volkswagen.de/de/konnektivitaet-und-mobilitaetsdienste/konnektivitaet/car-net/e-remote.html
Das Fahrzeug beinhaltet optional eine Wärmepumpe (975€). Diese bietet den Vorteil, die Heizung bei kälteren Temperaturen, effizienter zu betreiben. Gerade die Aufheizung des Innenraumes, ist ein „großer“ Stromfresser, was sich ebenfalls auf die Reichweite im Winter auswirkt.
Laden
Es gibt grundsätzlich, wie bei vielen e-Autos, drei verschiedene Wege, das Auto aufzuladen. Wo und wie die verschieden Möglichkeiten sinnvoll sind erläutere ich separat.
Etwas grundsätzliches würde ich gerne vorab, zum Thema
„Laden des e-Autos“ erläutern.
Anders als ein Verbrennungsmotor, „tanke“ ich das e-Auto dann, wenn es geparkt ist. Die größte Zeit am Tag, steht bei den meisten Menschen, das Auto abgestellt und wird nicht benutzt.
Beispiele:
* Zuhause * Arbeitsplatz * Shopping in den Städten usw.
1. Schukosteckdose (Notladeoption)
Diese Möglichkeit ist die langsamste Variante, wo das Auto mit 2,3 kW pro Stunde geladen wird. Damit dauert der vollständige Ladevorgang ca. 15 Std.
Das hört sich erstmal viel an. Wenn ich das Fahrzeug, für das tägliche Pendeln zur Arbeitsstätte (z.B. 60km/pro Tag) nutze, komme ich mit der Ladung über Nacht zuhause vollkommen aus.
Es gilt allerdings zu beachten, dass die normale Schukosteckdose grundsätzlich nicht für eine so lange Dauerlast ausgelegt ist und nicht empfohlen wird. Deswegen auch Notladeoption 🙂
Wer diese Möglichkeit des Aufladens auf Dauer nutzen möchte, empfiehlt es sich, mit seinem Elektriker zu sprechen. Unserer Empfehlung finden Sie im zweiten Punkt.
2. Wechselstromladung (AC) mit dem Typ II Stecker
Diese Auflademöglichkeit ist die gängigste Variante. Der e-Golf lädt hier mit 7,4 kW pro Stunde. Damit ist das Auto in gut 5 Stunden wieder voll aufgeladen. Es ist auch zugleich die schonendste Lösung für den Akku.
Wer ein e-Auto anschaffen und die Möglichkeit des schnelleren Ladens zuhause haben möchte, sollte sich eine Wallbox anschaffen.
Dies ist eine komfortable Lösung, damit eine schnellere Aufladung zuhause möglich ist (wenn einmal eine zeitnahe Weiterfahrt ansteht).
3. Gleichstromladung (DC) mit dem CCS Stecker
Die Aufladung ist die schnellste Variante, den e-Golf aufzuladen. Das Auto lädt hier mit 40 kW pro Stunde. Diese Möglichkeit wird überwiegend für die Langstrecke genutzt.
Hier lädt der e-Golf auf 80% Akkustand (SOC) in ca. 45 min. Der Stecker ist bei den Schnellladestationen immer angebracht und wird nicht selbst mitgeführt.
Reichweite & Verbrauch
Die oben angegebenen Verbräuche sind die Herstellerangaben gemäß WLTP. ( Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure )
Wie die meisten Menschen wissen, ist dieser Wert, im Hinblick ihres Verbrenners, ein theoretischer Wert, der in der Realität kaum zu erreichen ist. Um so interessanter sind die folgenden Werte, die unsere Familie, in der Realität (Km Stand im Januar 2020: 50.000 km) erfahren haben.
Fahrprofil:
Das Fahrzeug wird zu ca. 80% in der Stadt und Überland und 20% Autobahn bewegt. Auf der Autobahn wird 120 kmh in der Regel nicht überschritten. Wir profitieren damit von einem hohen Rekuperationsanteil des Fahrzeugs. Das bedeutet, dass das Fahrzeug beim „bremsen/rekuperieren die Bewegungsenergie zu einem großen Teil wieder in den Akku zurückgewinnt. (Ein massiver Vorteil zum Verbrenner)
Durchschnittswerte gemäß unserem Fahrprofil:
Sommer: 13-14 kWh/100km = 220-240 km Reichweite
Winter: 15-16 kWh/100km = 190-200 km Reichweite
Durchschnittswerte gemäß Spritmonitor: (e-Golf Besitzer)
Ganzjähriger Durchschnitt: 14 kWh/100km = 220 km Reichweite
Die oben genannten Werte sind Durchschnittswerte. Es sollte bei jeder Fahrt individuell die aktuellen Bedingungen berücksichtigt werden, da diese einen großen Einfluss auf die Reichweite haben können. Das ist natürlich bei jeden Auto identisch.
Sommer Winter
Zusammenfassung:
Der e-Golf ist zum Thema Verbrauch, unterhalb des WLTP Wertes, zu bewegen. Das kann bei den Verbrennerbrüdern nicht behauptet werden.
Ausschlaggebend für den niedrigen Verbrauch sind meiner Erkenntnis nach folgende Einflüsse:
1. Aerodynamische Karosserie
2. besonders sparsame Felgen/Reifen
3. Wärmepumpe (Heizung)
4. verschiedene und starke Rekuperationsstufen (einstellbar)
Fahren mit dem e-Golf
Alltag:
Die Alltag ist mit dem Fahrzeug vollkommen unspektakulär.
Er ist mit seiner Leistung von 136 PS ausreichend motorisiert. Aufgrund der e-Auto typischen verzögerungsfreien Beschleunigung, macht das Fahren in der Stadt und Autobahn viel Spaß. Durch den „schweren“ Akku, der im Unterboden des Autos verbaut ist, hat er eine hervorragende Straßenlage.
Zudem kommen die Assistenzsysteme, die identisch mit anderen Fahrzeugen des VW Konzerns das Fahren sicherer und angenehmer gestalten. Meine Frau betont immer, dass gerade das einfache lenken und fahren mit dem Auto, ihr sehr gut gefällt.
Langstrecke:
Grundsätzlich ist das Einsatzgebiet des e Golf die Stadt/Überlandfahrt. Auch auf der Autobahn ist das Fahrzeug einsetzbar. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 160kmh elektronisch abgeregelt und auch „schnell“ erreicht. Wer die Höchstgeschwindigkeit öfters nutzt, wird natürlich die oben angegebenen Reichweiten nicht erreichen. Aus der Erfahrung kann ich für den Sommer berichten, dass bei einer ausschließlichen Fahrt auf der Autobahn, eine Distanz mit einer Ladung, von ca. 160km erreicht werden kann (gutes Wetter). Dann muss eine Schnellladesäule an der Autobahn (Rasthöfe) angefahren werden.
Und hier kommen wir zu ein paar Details, die man vorher wissen sollte:
Das Navigationsgerät hat nicht die Möglichkeit konkret nach Schnelladern zu suchen und bindet diese in die Routenplanung mit ein.
Da muss man sich mit einer App helfen. z.B. GoingElectric / Chargeprice. Das bedeutet, dass man sich im Vorfeld der Reise mit den Lademöglichkeiten und den dazugehörigen Ladekarten beschäftigen.
Beim Laden des Fahrzeugs empfiehlt sich, denn CCS Anschluss zu wählen. Dann lädt der e Golf sehr konstant mit 40kW Ladeleistung, in ca. 45 min wieder auf 80% Akkustand. Anschließend können die nächsten 120km bewältigt werden.
Wichtig ist noch folgendes zu wissen:
Bei heißen Temperaturen ist eine Schnellladung mit voller Leistung nur einmal durchführbar, weil der Akku zu warm wird. Wenn beim zweiten Mal geladen werden soll, reglementiert das BMS (Batterie Management System) die Leistung auf ca. 20-25kW um den Akku zu schützen. Im Winter dauert dieser Vorgang natürlich länger und es kann „öfters“ schnell geladen werden. Damit dauert das Laden dann gleich ca. 180 min bis auf 80%. 🙁
Das liegt hauptsächlich daran, dass der e Golf nur eine Luftkühlung des Akkus besitzt. Dieses Problem kennt man unter dem Namen #Rapidgate. Allerdings wird bei dieser Problematik, in der Öffentlichkeit, eher der Nissan Leaf genannt. Es wurde in der Presse schwer über den Leaf hergezogen. Der e-Golf wird hier meist nicht genannt, hat aber das gleich Problem.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass das Fahrzeug für die Langstrecke nur bedingt geeignet sind. Bestenfalls sollte man Ziele wählen, die mit maximal einmal laden, erreicht werden können. Dann steht die Wartezeit noch in einem einigermaßen ordentlichem Verhältnis.
Fazit:
Der e-Golf ist ein sehr gutes Elektroauto. Es bedarf kaum einer Umstellung zu seinen Verbrennerbrüdern. Er ist ausreichend motorisiert und die Reichweiten sind für uns (Zweitauto) vollkommen ausreichend.
Wichtig ist, dass man seine kleinen Nachteile, die ich beschrieben habe kennt, denn dann steht der Freude mit dem Auto, nichts mehr im Wege 🙂
Hergen Brinker, 11.01.2020