Ladung eines E-Autos
Erläuterungen zur Wechselstromladung und zur Gleichstromladung sowie Steckertypen
https://www.goingelectric.de/wiki/Ladung_und_Ladestecker
AC-Ladung (einphasig, dreiphasig)
Bei der Wechselstromladung oder auch AC-Ladung handelt es sich um die Stadardaufladung eines Fahrzeugs im häuslichen Umfeld oder auch in vielen Städten.
In Abhängigkeit der Ausstattung des E-Autos ist entweder ein einphasiger Lader oder ein dreiphasiger Lader verbaut. Das beeinflusst (in Abhängigkeit mit der Größe des Akkus) die Ladedauer des E-Autos.
Mittels AC-Ladung können E-Autos mit Hilfe eines ggf. standardmäßig mitgelieferten „Notladekabels“ an einer haushaltsüblichen Schukosteckdose geladen werden. Damit werden ca. 2kW pro Std. aufgeladen.
Würde ein E-Auto also 10 Std. mit Hilfe des Notladekabels angesteckt laden, würden ca. 20 kW nachgeladen. Das reicht bei kleinen bis mittleren Akkus durchaus für eine Komplettladung des Akkus, da dieser, je nach Verwendung, zum Zeitpunkt des Ladens ja nicht völlig leer ist.
Hinweis: Wir raten dringend zur Begutachtung der elektrischen Installation vor Anschluss eines Elektroautos, denn es werden über mehrere Stunden Dauerlasten durch das Laden generiert! Diese können zu einer Überlastung der Installation führen und damit zu potentiell lebensbedrohlichen Konsequenzen!
Im öffentlichen Bereich sind oftmals Ladesäulen oder in Parkhäusern sogenannte Wallboxen aufgestellt. Diese können auch (durch entsprechendes Fachpersonal) in heimischen Garagen installiert werden und sind leistungsfähiger als das „Notladekabel“. Hier spielt dann insbesondere der im Auto verbaute Lader eine Rolle. Einphasig könnten bis 7,4kW aufgenommen werden. Dreiphasig bis zu 22kW.
Im öffentlichen Raum erfolgt das Laden i.d.R. nicht kostenlos. Zur Authentifizierung benötigt man eine sogenannte RFID-Karte oder eine App auf dem Smartphone.
Mehr dazu unter den Punkten Ladestationen und Anbieter von Ladekarten (MSP).
DC (50kw, HPC)
Bei einer DC-Ladung spricht man auch von einer Schnellladung oder Schnellladesäule.
Hier sind Schnellladesäulen bis 50kw und sogenannte High Power Charger (HPC) der modernen Generation zu unterscheiden.
HPC-Lader bieten Leistungen von bis zu 350kw an. Sie sind aber abwärtskompatibel d.h. auch ein älteres Fahrzeug mit entsprechender Ladebuchse kann am HPC-Lader laden. Allerdings nur beschränkt auf die Leistung, die das Fahrzeug zulässt.
Die Ausstattung der Säulen unterscheidet sich dadurch, dass bei vielen älteren 50kw Säulen noch 3 Stecker vorhanden sind (daher auch der englische Name Tripple-Charger = Dreifachlader). Es sind hier die Steckertypen CCS, CHAdeMO und ein AC-Anschluss mit Typ 2-Stecker vorhanden.
Viele neuere HPC-Lader sind nur noch mit CCS und ggf. seltener zusätzlich mit CHAdeMO-Steckern ausgerüstet.
Auch zur Ladung an Schnellladern benötigt man i.d.R. eine RFID-Karte oder eine Smartphone-App eines Ladekartenanbieters.
Besonderheit: Die Firma Tesla ist nicht nur Hersteller von E-Autos sondern auch Betreiber eines eigenen Ladenetzes für die eigenen Autos. D.h. Fremdfabrikate können an den sogenannten Tesla Superchargern nicht laden!
Ladekurven Firma Fastned
Die niederländische Firma Fastned ist ebenfalls ein Betreiber von Schnellladestationen.
In Ihrem Serviceportal hat sie sogenannte Ladekurven an Schnelladestationen für verschiedene E-Autos hinterlegt:
https://support.fastned.nl/hc/de/sections/115000180588-Fahrzeuge-Lade-Tipps
Abhängig von verschiedenen Faktoren wie z.B. Akkutemperatur, Außentemperatur, Alter und Nutzungsverhalten des Akkus hat jedes Auto unterschiedliche Ladekurven. Als unterschiedliche Varianten verweisen wir hier einmal auf den
Dieser besitzt eine Art von Plateau-Ladekurve, d.h. es wird lange Zeit mit sehr hoher Leistung geladen und ab ca. 80% fällt diese dann stark ab
und dem
Dieser hat eine Ladekurve, die schon bei wesentlich geringerem Ladestand des Akkus (ca. 40%) abfällt. Dafür aber wesentlich flacher, als es beim Audi erfolgt.
Es muss darauf hingewiesen werden, dass dieses Ladeverhalten in der Praxis aber nur unter den für Auto, Akku und Ladestation idealen Werten eintritt.
Wallboxen
Wie bereits oben erwähnt sind Wallboxen die leistungsfähigere Variante zum Aufladen des E-Autos im eigenen Haushalt (auf die noch bestehenden rechtlichen Schwierigkeiten in Gemeinschaftsgaragen etc. wird hingewiesen!).
Auch hier gilt:
Die Installation darf nur durch einen Fachmann erfolgen!
Klären Sie im Vorfeld die Frage der Absicherung der Wallbox. Es gibt Wallboxen mit eingebautem Fehlerstrom-Schutzschalter und ohne. Dies kann ggf. zu nicht unerheblichen Mehrkosten bei der Installation führen.
Informieren Sie sich, welche Wallbox sie tatsächlich benötigen. Eine 22kw-Wallbox beherrscht i.d.R. auch alle niedrigeren Ladungsmöglichkeiten wie einphasiges Laden. Dafür ist sie i.d.R. wesentlich teurer.
Beherrscht ihr E-Auto lediglich einphasiges Laden klären sie, ob eine günstigere Wallbox in Frage kommt. Oder sie besitzen bereits ein E-Auto welches einphasig lädt planen aber die Anschaffung eines dreiphasig ladenden Auto – schauen sie, ob eine leistungsstärkere Wallbox sinnvoll ist.
Es gibt Wallboxen, die
– dauerhaft im Freien aufgebaut werden können
– ähnlich öffentlichen Ladesäulen mit Autorisierungsfuktionen ausgestattet sind (z.B. bei Montage an halböffentlichen Orten)
– per Internetanbindung Ladedaten liefern können
– in die heimische Photovoltaikanlage eingebunden werden können.
https://www.elektromobilitaet.nrw/unser-service/marktuebersicht-ladestationen/
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/elektroauto-laden-wallbox-faq/
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/tests/elektromobilitaet/wallbox
Ladekabel
Nicht nur das E-Auto sondern auch das verwendete Ladekabel beeinflussen die Ladegeschwindigkeit. Daher achten Sie beim Kauf von Ladekabeln auf die genauen Spezifikationen.
So kann ein dreiphasig ladendes E-Auto an einer öffentlichen 22kw-Säule unter Umständen deshalb nicht mit seinem vollen Potential laden, weil das falsche Ladekabel (z.B. nur einphasig oder falsche Ampere-Codierung) mitgeführt wird.